124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution n. d. napoleonischen Militrdiktatur.
Ausenthalt Hauptstadt 9)1 of (iu (14. September-) mit etwa 100 000 Mann eingerckt, u.kltzba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin ig. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche schon schwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19. Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war. durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber aus einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und feit November die mit Feuchtigkeit wechfelnde bittere Klte. Unter fnrcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Oudinot am 28. und 29. November Berestna den bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und 28'/29-Sftob'hosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus. wo Napoleon den Entschlu fate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlaffen. verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze auf deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000
Krieger lagen in Rußland tot.
Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch aus der Poscheruuer Konvention Mhle frei Taurogaeu einen Neutralittsvertrag, der den preui-Tauroggen scheu Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte den 20. Dez. selbst in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer -Politik der
1812, Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete.
3. Die Befreiungskriege (18131815).
Wiedergeburt Preufjens.
Beete. 83. Neugestaltung des Reerwefens. Noch war der Krieg des refoim. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergessenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein
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186
Die Zeit des Ringens um Verfassungen ic.
hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Geguers. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division uuter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien auch im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen fiel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Beuedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen.
Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag N?k?sbura im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Im. barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau - (nordwestlich von Prebnrg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu.
120. Der wertliche Kriegsschauplatz. Der niciinieldzug. Auch im Westen siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrut Kapitula- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum-
29! Juni, berland, nach Wien.
Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am attam gentett gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juit.4 der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern
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Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193
Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck uach Chalons s. M.. wo er das Heer neu ordnete.
An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gbeu die von Frossard besetzten steilen e. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzugsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war unge-Heuer, auf beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Aufgabe erhielt, in Bereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten.
Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee auf durch ^oulll?' den Angriff bei Colombey-Nouillh (14. August) auf dem rechten Ufer u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae uach Verduu hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Moussou die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " ville, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger la Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' Ufl-Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10. Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt so starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i*. u. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps,
sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps,
wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umfat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verduu gehindert,
fondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee,
Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzugsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee,
Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 3. Bd. 13
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44
Halbkreise eingeschlossen, und hier fand am 16., 18. und 19. Oktober 1813 die blutige Vlkerschlacht statt. Am 16. Oktober schien Napoleons Kriegskunst nochmals den Sieg davonzutragen. Am Nach-mittag bereits schickte er Siegesboten nach Leipzig und lie die Glocken luten. Aber mit dem Mute der Verzweiflung gingen die Verbndeten noch einmal gegen die Feinde vor und drngten sie abends in ihre frhere Stellung zurck. Bei Mckern hatten die Franzosen sogar eine vllige Niederlage erlitten.
Sonntags, den 17. Oktober, war Waffenruhe. Blcher rckte nher an die Stadt heran. Die Verbndeten zogen Verstrkungen herbei; Napoleon knpfte Unterhandlungen an und suchte sterreich auf seine Seite zu ziehen, doch umsonst.
Prinz Wilhelm von Preußen.
Aus Widmann-F.-F. Jllustr. Weltgeschichte.
Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Riesenkampf fortgesetzt. Eine halbe Million Streiter standen einander gegenber, 1800 Kanonen spien Tod und Verderben. Napoleon hielt bei Probstheida rieben einer Windmhle, wo der Kampf am frchterlichsten wtete.
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Autor: Ernsing, Rudolf, Pigge, Heinrich, Widmann, Simon Peter
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Militrdespotismus Napoleons I.
123
82. Hnpoleons Feldzug gegen Rußland 1812. Die unehrliche, Entzweiung selbstschtige Politik Napoleons, der die Trkei insgeheim gegen Rußland hetzte, das Groherzogtum Warschau zum Schaden Rulands begnstigte Frankreichs, und das Land des Herzogs von Oldenburg, eines Verwandten des Zaren, mit Frankreich vereinigte, zerri die unnatrliche Freundschaft zwischen den beiden Kaisern. Zum vlligen Bruch kam es durch den Streit der die Kontinentalsperre. Weil diese den russischen Handel lahm legte, hob Alexander sie sr sein Reich auf und erschwerte sogar die Einfuhr franzsischer Waren z. B. der Weine durch Schutzzlle (1810). Auf scharfen Notenwechsel zwischen Paris und St. Petersburg folgte Ab-bruch der diplomatischen Beziehung (Mai 1812). Napoleon rstete gewaltig, um die letzte groe Landmacht unter seinen Willen zu beugen und dann vom Norden her England in Indien anzugreifen.
Alle Vasallen muten Truppen stellen zu der Groen Armee",Streitkrfte welche den zweiten polnischen Krieg" führen sollte. Von den mehr albcl canei-400000 Mann, die sich ohne Kriegserklrung im Sommer 1812 gegen Rußland in Bewegung setzten das Heer zhlte mit den Reserven gegen 600000 Mann war nur etwa der vierte Teil Franzosen. Preußen,
das sich am liebsten auf Rulands Seite geschlagen htte, mute in seiner Notlage ein Schutz- und Trutzbndnis mit Napoleon schlieen (24. Februar 1812) und sich verpflichten zur Teilnahme am Kriege mit 20000 Mann Hilsstruppeu lind zur Verpflegung der durchmarschierenden Franzosen. Das Hilfskorps, von Aork befehligt, gehrte zum linken Flgel der Groen Armee", der unter Macdonald stand. Auch die sterreicher muten 30000 Mann unter dem Fürsten Karl Schwarzenberg stellen, nahmen aber auf dem rechten Flgel eine selbstndige Stellung ein und verhielten sich znfolge geheimen Abkommens mit Rulaud ziemlich unttig. Das russische Heer betrug im ganzen noch nicht 200000 Mann, die nicht einmal vereinigt waren, und mute vor der bermacht zurckweichen.
Dank der englischen Vermittlung hatte Rußland mit der Trkei Frieden geschlossen (Mai 1812). Mit Schweden, dem es Finnland abgenommen hatte (1809), vertrug es sich gleichfalls, nachdem der schlaue Beruadotte von Karl Xiii. als Thronerbe adoptiert worden war.
Am 23. Juni berschritt Napoleon bei Kotono den Riemen und zog 1812. der Wilna den zurckweichenden Russen nach, die sich erst bei Smolensk^A^^ am Dnjepr zum Kampf stellten. Barclay de Tolly unterlag am 16. Smolensr und 17. August und rumte die eingescherte Stadt. Die Erbitterung16,/17,9tu' der Truppen und des Volkes der den fortwhrenden Rckzug und die Niederlage Barclays bestimmte den Zaren, den Nationalrussen Kutsow mit dem Oberbefehl zu betrauen. Napoleon schlug auch ihn bei Borodino Steg bei an der Moskwa (7. September) in mrderischer Schlacht, vermochte aber feinen Sieg, der den Marschall Ney zum Fürsten von der Moskwa"
machte, nicht auszunutzen. Kaum war der Sieger in die wie ausgestorbene
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Autor: Ernsing, Rudolf, Pigge, Heinrich, Widmann, Simon Peter
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
124 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur.
Ausenthalt Hauptstadt Moskau (14. September) mit etwa 100000 Mann eingerckt, lisftiiba zerstrte eine wahrscheinlich auf Befehl des Statthalters Rostoptschin 19. Okt. planmig angelegte Fenersbrnnst einen groen Teil der Stadt. In dem franzsischen Heere, welches auf dem Marsche fchon fchwere Entbehrungen gelitten hatte, stellten sich jetzt in der Not die bedenklichen Zeichen der Auflsung ein, die Sucht zu plndern, Zerrttung der Manneszucht. Nach fruchtlosen Friedensverhandlungen, die Alexander, vom Freiherrn vom Stein beraten, absichtlich in die Lnge zog. trat Napoleon notgedrungen am Rckzug. 19 Oktober den Rckzug an und schlug denselben Weg ein. welchen das Heer gekommen war, durch ein bereits ausgesogenes Gebiet. Fr einen Krieg im russischen Winter waren die Truppen nicht gengend gerstet. Der Feind belstigte zwar fortwhrend die Marschierenden und Rastenden, lie sich aber auf einen Kampf nicht ein; fr ihn arbeiteten Hunger und seit November die mit Feuchtigkeit wechselnde bittere Klte. Unter furcht-baren Verlusten erkmpften Ney und Ondinot am 28. und 29. November Berestna bergang der die Beresina gegen den von Westen, Osten und Nov. s^^rdosten angreifenden Feind. Alle Nachzgler waren dem Untergang verfallen. Von Malodetfchno aus, wo Napoleon den Entschlu sate, die klglichen Trmmer des Heeres zu verlassen, verkndete das 29. Bulletin der Welt: Die Groe Armee ist nicht mehr. Die Gesundheit Seiner Majestt war niemals besser" (3. Dezember). In einzelnen Abteilungen schleppten sich die Jammergestalten der Flchtlinge der die Grenze ans deutsches Gebiet, wo das Erbarmen den Ha berwog. Uber 200000
Krieger lagen in Rußland tot.
Am 18. Dezember trat der linke Flgel unter Macdonald den Rckzug an, bei welchem York sich durch den russischen General Diebitsch den Weg verlegen lie. Am 30./31. Dezember 1812 schlo er, der die Tragweite seines Schrittes vllig klar, mit Diebitsch auf der Pofcheruner Konvention Mhle bei Tauroggeu einen Neutralittsvertrag, der den preni-Tauroggen fchen Truppen ruhiges Quartier zwischen Memel und Tilsit sicherte, den 20. Dez. ^nig jel^t in eine bedenkliche Lage brachte und zu einer Politik der 1812' Tuschung ntigte, die Befreiung Europas aber einleitete.
3. Die Befreiungskriege (18131815).
Wiedergeburt Preuens.
Beetes 83. klsugsltliltung des eerwefens. Noch war der Krieg des resorm. Jahres 1806/7 nicht entschieden, da hatte die unerlliche Umgestaltung des Heerwesens nach der Beendigung des Strafgerichtes der die Pflicht-vergebenen Offiziere begonnen. Den Vorsitz in der im Sommer 1807 zusammentretenden Reorganisationskommission fhrte der geniale Schweiger Gerhard von Scharnhorst (geb. 10. November 1755), ein
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Extrahierte Ortsnamen: Moskau Rostoptschin Tilsit Europas
Autor: Ernsing, Rudolf, Pigge, Heinrich, Widmann, Simon Peter
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Die Zeit des Ringens um Verfassungen :c.
hende Kronprinz empfing die Weisung spt und mute einen starken Marsch auf vllig durchweichtem Boden zurcklegen, ehe er an den Feind kam. Auch die vou Sden kommende Elbarmee konnte erst allmhlich in die Schlacht eingreifen, welche die I. Armee durch berschreiten der Bistritz bei Sadowa begonnen hatte. Diese mute also stundenlang allein den Hauptkampf führen und litt schwer unter dem verheerenden Geschtz-feuer des Gegners. Trotz furchtbarer Bedrngnis hielt die 7. Division unter Fransecky im Swiepwalde stand und verlockte durch ihren zhen Widerstand die Gegner zu unvorsichtigen Vorsten, die ihre rechte Flanke schwchen muten. Als endlich (2 Uhr) die Elbarmee die Sachsen bei Problus, Nieder- und Ober-Prim bedrngte, erschien mich im Norden der Kronprinz mit der Ii. Armee, an der Spitze die 1. Garde-Division. Ihr Anfhrer Hiller von Grtringen siel, aber die Truppen erstrmten und hielten Chlum gegen alle verzweifelten Versuche Benedeks, die verlorene Stellung wiederzugewinnen. Vergeblich opferte sich seine treffliche Ar-tillerie; heldenmtig schtzte die Kavallerie den fluchthnlichen Rckzng der geschlagenen Armee, deren Hauptmasse die Richtung nach Olmtz einschlug. Von etwa 220000 Mann hatten die sterreicher etwa 43 000 Mann eingebt, darunter 5600 Tote, 22000 Gefangene. Die Preußen hatten im ganzen einen Verlust von 9000 Mann. König Wilhelm hatte, wie Moltke sagte, nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug" gewonnen.
Auf Ersuchen des Kaisers Franz Joseph bernahm Napoleon, der Venetien erhielt, um Italien abzufinden, die Vermittlung, die indes den Gang des Krieges nicht hemmte und Frankreich nicht die erhofften Vorteile brachte. Zu bewaffnetem Eingreifen war es nicht gerstet. Bhmen und Mhren auer Olmtz wurde von den Siegern ohne Widerstand er-obert. Sie standen schon in der Nhe von Wien, das Hauptquartier lag Misburg im Schlosse Nikolsburg (18. Juli), da machte die am 22. Juli verein-26.Juli, barte Waffenruhe einem bereits eingeleiteten Gefechte bei Blumenau (nordwestlich von Preburg) ein Ende. Am 26. Juli kam der Vorfriede zum Abschlu.
120. Der weftliehe Kriegsfchnuplat). Der lninfeldzug. Auch im Westert siegten die Preußen. Nach ihrem Einrcken in Hannover hatte König Georg V. mit seinem Heere den Marsch nach Sden an-treten lassen, um den Bayern die Hand zu reichen, war aber nach einem Siege der ein halb so starkes preuisches Heer unter General Flies (9000 Mann gegen 19 000 Mann) bei Langensalza an der Unstrnt Kapiwla- (27. Juni) umschlossen und zur Kapitulation gentigt worden (29. Juni). Hanno- Der blinde Fürst begab sich mit seinem Sohne, dem Herzog von Cum-Stss. berland, nach Wien.
Gefechte Da die kurhessischen Truppen zu den brigen sddeutschen Kontin-am Main genten gestoen waren, erhielt Vogel von Falckenstein den Befehl, mit 4 Juii.4' der Mainarmee gegen die Bayern unter dem Prinzen Karl von Bayern
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Autor: Ernsing, Rudolf, Pigge, Heinrich, Widmann, Simon Peter
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 193
Weiler zum Rckzug zu drngen. Er fhrte den Rest der Truppen durch die Vogesen zurck nach Chalons s. M., wo er das Heer neu ordnete.
An demselben Tage erklommen Truppen der 1. und Ii. Armee unter Fhrung des Generals v. Gben die von Frossard besetzten steilen 6. Aug. Hhen von Spichern (sdlich von Saarbrcken) mit beispiellosem Helden-mute und zwangen durch diesen freilich mit groen Opfern erkauften Sieg auch die Nordarmee" zum Rckzge. Der moralische Eindruck beider in dem deutschen Feldzngsplan nicht vorgesehenen Schlachten, bei denen Be-standteile verschiedener Armeen, der I. und Ii., Nord- und Sddeutsche sich ohne Sumen zu gemeinsamem Schlagen vereint hatten, war nnge-Heuer, aus beide kriegfhrende Völker in erster Linie. In Paris erfolgte der Sturz des Ministeriums. Napoleon berlie den Oberbefehl der nach Metz rckwrts konzentrierten" Nordarmee (200000 Mann) dem Marschall Bazaine, der die Ausgabe erhielt, in Vereinigung mit Mac Mahon etwa an der Maas dem Feinde die Spitze zu bieten.
Den Abzug nach Westen von Metz hielt die I. Armee ans durch den Angriff bei Colombey-Nonilly (14. August) ans dem rechten User u. Aug. der Mosel. Napoleon begab sich in das Lager von Chalons. Den Ab-marsch Bazaines der die sdliche Strae nach Verdnn hinderte die Ii. Armee (am 16. August), nachdem sie bei Pont Monsson die Mosel berschritten hatte, durch den Angriff ihres 3. Korps (Alvensleben) bei Vion-^'^^ " Dille, wo der Todesritt" der Reiterbrigade Bredow, der Magdeburger l Tour Krassiere und der altmrkischen Ulanen, den von der bermacht Bedrngten 16' 9tusl Lust schaffte, und durch das entscheidende Eingreifen des 10.Korps bei Mars la Tour, wo gleichfalls die Kavallerie sich fr die Infanterie opferte. Den Oberbefehl hatte etwa um 4 Uhr Friedrich Karl bernommen und mit 64000 Mann das doppelt fo starke feindliche Heer festgehalten. Die mrderische Schlacht kostete beiden Parteien je 16000 Mann an Toten und Verwundeten. Unter der Fhrung des Knigs erfocht dann am 18. August die I. und Ii. Armee gemeinsam den Sieg von Gravelotte-St. Privat. Bazaine hatte mit 180000 Mann die Hhen zwischen i. Aug. diesen Punkten, die Front nach Westen gerichtet, besetzt und behauptete diese gesicherte Stellung im Zentrum bei Amanvillers gegen das 9. Korps,
sowie bei Gravelotte auf dem linken Flgel gegen das 1. und 2. Korps,
wurde aber im Norden auf dem rechten Flgel bei St. Privat, wo das Gardekorps furchtbare Verluste erlitt, von den Sachsen (12. Korps) umsat und nicht blo am Abzug der die nrdliche Strae nach Verdnn gehindert,
sondern nach Metz zurckgeworfen. Der Verlust der Deutschen betrug 20 000 Mann, weit mehr als der der Franzosen. Aber der Zweck der Schlachten war erreicht. Prinz Friedrich Karl hielt mit sieben Korps Bazaine in der Festung eingeschlossen. Der Befehlshaber der I. Armee, Steinmetz, ward abberufen. Der seitherige Feldzngsplan erfuhr eine Abnderung, da aus der Garde, dem 4. und 12. Korps eine Iv. Armee,
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Der zweite punische Krieg.
159
Trebia schlug er dann, verstärkt durch die Gallier, den zweiten Konsultrebi« 218. Tiberius Sempronius Longns, der sich an einem regnerischen Dezembertage unbesonnen aus seiner gebeckten Stellung herauslocken ließ.
Die Schlacht entschied Hannibals Bruder Mago durch einen Angriff aus dem Hinterhalt.
Im Frühjahr 217 überschritt Hannibal den Apennin, zog durch die Sümpse des Arno, wo viele Soldaten erkrankten und er selbst ein Auge verlor, und stand in Etrurien. Hier ließ sich der Konsul Gaius Flaminius in einen Engpaß am Trasnmennischen See locken, wo er überfallen, setn Heer vernichtet und er selbst getötet würde. Mit Grund konnten die 217. Römer fürchten, Hannibal werde jetzt vor Rom selbst erscheinen. Unter dem Eindruck der erschütternden Ereignisse wählte man in Rom einen Diktator, den Quiutus Fabius Maximus. der, ohne es zu einer Entscheidungsschlacht kommen zu lassen, den Feind hinzuhalten, in seiner «issihator. Verpflegung zu beeinträchtigen und so zu schwächen suchte. Hannibal, der vor einem Angriff auf Rom erst die italischen Bundesgenossen ans seine Seite bringen wollte, zog durch Picenum, wo er sein Heer nach römischem Muster organisierte, nach Apulien und von dort wieder nach Kampanien. Fabius folgte ihm ununterbrochen, ohne die Plünderung des Landes hindern zu können. Das Volk, in feinen Erwartungen getäuscht, war mit diesem Zaudern — von dem Fabius den Beinamen cunctator erhalten hatte — nicht zufrieden, und setzte die Wahl des bisherigen Reiterobersten des Diktators, des großsprecherischen Minucius, zum gleichberechtigten Mitfeldherrn durch. Als aber Minucius bald eine Niederlage erlitt und nur durch die rechtzeitige Hilfe des Fabius vor dem Verderben bewahrt wurde, da verzichtete er freiwillig auf die Teilnahme am Oberbefehl.
Im Jahre 216 brachten die Römer ihr Heer auf acht Legionen und waren mit ihren Bundesgenossen über 80000 Mann stark, währenb Hannibal nur 50000 Mann und allerdings eine gute Reiterei zur Verfügung hatte. Das römische Heer unterstand den Konsuln Lucius
Ämilius Paullus. einem edlen, maßvoll zurückhaltenden Manne, und Gaius Tereutins Varro, dem diese Besonnenheit abging. Gegen den Rat des Paullus ließ sich Varro an einem Tage, an dem er die Leitung hatte, bei Eannä am Aufidus zur Schlacht verleiten. Die karthagische Reitereicannä216. auf den Flügeln siegte zunächst über die römische, während die römischen Legionen im Zentrum anfangs siegreich vordrangen, bis sie von den afrikanischen Veteranen umfaßt und von der Reiterei im Rücken angegriffen wurden. Da wurden die Römer bis zur Vernichtung geschlagen;
70000 fielen, 10000 gerieten in Gefangenschaft. Auch der Konsul Paul-
lus fiel, während Varro mit wenig Überresten entkam. Der Tag am Anfidns ward wie der Tag an der Allia als ein dies ater im römischen Kalender verzeichnet.
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